Meine Hoffnung du, nun hilf mir hoffen!
Schleicht der Winter schon in unser Leben,
das noch kaum ein Frühlingsstrahl getroffen?
Sahn wir darum einen Himmel offen,
nur um Grabeszielen nachzustreben?
Hilf mir glauben! Nimm mir nicht den Segen,
daß ich Ein Herz durch mich glücklich wisse!
O, es geht sich schwer auf meinen Wegen:
Schnee und Eis starrt von den Höhn entgegen,
und im Abgrund gähnen Finsternisse.
Drum von Liebe still! Wer kann sie sagen.
Laß mich fühlen, fühlen, ob die Gluten
auch in Dir empor zu Flammen schlagen,
in der Lohe uns gen Himmel tragen,
Schnee und Eis zerschmilzt in Lavafuten!
Richard Dehmel