Ich schreibe dir sehr oft, meine liebe Freundin; du aber schreibst wenig. Du bist böse, hässlich und sehr hässlich, ebenso sehr, als du leichtsinnig bist. Das ist treulos, einen armen Ehemann, einen zärtlichen Liebhaber zu betrügen! Soll er denn seine Rechte verlieren, weil er fern ist und von Arbeit, Anstrengung und Kummer gebeugt wird? Was bleibt ihm auf der Erde ohne seine Josephine, ohne die Versicherung ihrer Liebe? Was sollte er da noch machen? Wir haben gestern ein sehr blutiges Gefecht gehabt; der Feind hat viele Leute verloren und ist gänzlich geschlagen worden. Wir haben ihm die Vorstadt von Manutua abgenommen. Leb wohl, angebetete Josephine; in einer dieser Nächte werden die Türen sich lärmend öffnen wie vor einem Eifersüchtigen, und ich werde in deinen Armen liegen.

Tausend verliebte Küsse

Napoleon an Josephine

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