Heute in der Nacht hört’ ich auf den Gartenwegen allen
Die Kastanien, die aus ihren Bäumen fallen,
Auf den Gartenboden prallen, als ob Schritte weiterspringend hallen.

Heute in der Nacht stand der Mond als Wanderer am Tor,
Kam wie einer hergekrochen, der da draußen auf den Stoppeln fror,
Hat nach kaltem Tod gerochen, und ich fuhr empor.

Heute in dem Morgen dacht’ ich wohlgeborgen: geh der Mond in Scherben,
Mögen die Kastanienbäume ihre Früchte müd der Erd’ vererben,
Herbst kann nichts bei Tag und Nacht zwischen Dir und mir verderben,
So die Lippen meine immer warm um Deine Lippen werben.

Max Dauthendey

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